Hochkarätiger Besuch bei den Salzburger Medienfrauen. ORF-Journalistin Ulla Kramar-Schmid plaudert „aus dem Nähkästchen“, welches nach den letzten, innenpolitisch sehr turbulenten Jahren natürlich prall gefüllt ist.

Doch bei Ulla Kramar-Schmid geht es nicht um Quantität, sondern stets um die gut recherchierte Geschichte. „Ich halte es immer für falsch, wenn wir bei der Qualität sparen“, betont sie gleich zu Beginn. Ein „Aufriss“ werde erst zur Geschichte, wenn alle Seiten in die Story eingebettet sind. Für diese Recherche brauche es laut Ulla Kramar-Schmid ausreichend Zeit, um Behauptungen und Belege zu prüfen, eigenes Ausdauervermögen, Informanten und die richtigen Fragen. In der heutigen schnelllebigen Medienwelt sei das natürlich eine enorme Herausforderung, gehe es doch oft darum „Erster“ auf twitter zu sein. Investigativer Journalismus – und eigentlich Journalismus generell – gehe für sie aber weit darüber hinaus.

Ulla Kramar-Schmid kann auf jahrzehntelange Erfahrung im Journalismus verweisen und berichtet von Zeiten, in denen die Stars ausschließlich männliche Aufdecker-Kollegen waren. Dieses Umfeld habe sich inzwischen geändert, sowohl in Österreich als auch international. So seien zum Beispiel in den Recherchegruppen von OCCRP (Organized Crime & Corruption Reporting Projekt) mittlerweile sehr viele Frauen.

Nach zwei spannenden Stunden und Storys rund um Recherche, Panama Papers, Untersuchungsausschuss und Whistleblower ist es für die Salzburger Medienfrauen bestätigt: Geschichten erzählen kann sie, die Ulla Kramar-Schmid!

Text: Gerlinde Oberndorfer
25. April 2022, akzente Salzburg