Mit etwas Fachwissen kann Gender gerechte Sprache einfach sein. Das holten sich knapp 20 Medienfrauen bei einem kurzweiligen und spannenden Abend im HOSI Salzburg.

10-15% Prozent der Österreichischen Bevölkerung sind lesbisch, schwul, bi-, inter-, a-sexuell oder trans – kurz zusammengefasst unter LGBTQIA+. Das Q steht für Queer, den Sammelbegriff für alle sexuellen Orientierungen, die, lt. Wikipedia „nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind”.

Geschäftsführerin Conny Felice und Sarah Thome, zuständig für Bildungsprojekte, führten uns mit Leichtigkeit im Millionenshow Stil durch die Welt der Fachbegriffe. Spielerisch eroberten wir uns Wissen wie: Erst 2019 wurde in Österreich offiziell das dritte Geschlecht eingeführt, nur 4 von 10 Queer-Personen leben offen, rund 1% der Menschen sind asexuell, bei trans*weiblichen Jugendlichen vergehen durchschnittlich 6,8 Jahre zwischen innerem und äußerem Coming Out, Homosexualität steht immer noch in 80 Ländern der Welt unter Strafe, 1,7% der Menschen kann bei der Geburt kein eindeutiges Geschlecht zugewiesen werden, …

Gendern unterstützt das Verstehen und Sichtbarmachen unterschiedlicher Identitäten. Verschiedene Gendervariationen kursieren – aber welche sind die aktuell korrekten? Doppelnennungen, Schrägstrich oder Binnen-I sind binär und erfassen nicht alle. Conny rät daher zur Nutzung des Gendersternchens* (Asterisk) oder des Gender-Gap_Unterstrichs. Auch die Nutzung von Gender neutralen Partizip Formen, wie Studierende oder Mitarbeitende, grenzt niemanden aus. Unterstützung bietet in sozialen Netzwerken oder auf Namensschildern auch die Nennung des Pronomens, mit dem die Person angesprochen werden möchte.

Connys Gender-Tipp für uns: Am besten im Alltag mit wenigen Wörtern beginnen um sich und das unmittelbare Umfeld daran zu „gewöhnen”. Es wird rascher als man glaubt zur Selbstverständlichkeit. Und man darf mixen, Fehler machen, probieren. Nur eines sollte immer präsent sein: die wertschätzende Haltung dahinter.

Und ihr Tipp zum Einlesen für alle, die an diesem Abend nicht dabei sein konnten: Der „Leitfaden für geschlechtersensible Sprache” der Wiener Gleichbehandlungsanwaltschaft.

Text und Fotos: Verena Kössner