„Daten sind oft der Einsprungspunkt für Leser in eine Geschichte“, sagte Marco Maas beim Datenjournalismus-Workshop der Salzburger Medienfrauen am Montagabend. Damit die Leserinnen und Leser von journalistischen Texten aber dran bleiben sei es wichtig, nicht nur die Fakten klar zu nennen, sondern auch einen menschlichen Bezug zu schaffen. Für die Süddeutsche Zeitung hat Maas etwa ein Bahn-Monitoring programmiert: Dadurch konnte vorhergesagt werden, wann welcher Zug Verspätung hat. Ein Redakteur setzte sich schließlich in so einen Zug, der mehr als 30 Minuten zu spät war, und schrieb eine Reportage – die er mit überprüfbaren Daten fütterte.

Datenjournalismus hilft also, Einzelbeispiele in die allgemeine Lage zu integrieren. Visualisierungen dienen aber auch dazu, Abstraktes zu konkretisieren. Etwa die Facebook-Daten des Salzburger Juristen Max Schrems, die aufzeigen, was der IT-Riese über jeden User speichert. Somit wird das abstrakte Thema Datenschutz konkret.

Das Problem beim Datenjournalismus ist meist, an strukturierte Daten – etwa Tabellen – zu kommen. Zudem ist für viele Visualisierungen tagelange Arbeit von Programmierern nötig. Für einfache Darstellungen empfiehlt sich gephi.org, das Netzwerke visualisiert. Flightradar24.com zeigt die Position aller zivilen Flugzeuge und Maas‘ Plattform opendatacity und correctiv bieten fertige Analysen, die Journalistinnen und PR-Frauen einfach auf ihren Webseiten einbetten können.

Ein Nachbericht von Angelika Wienerroither