Das Messer abschlecken und hinter vorgehaltener Hand mit dem Zahnstocher in den Zahnzwischenräumen hantieren – das sind die zwei größten Fehltritte, die Stilexpertin Elisabeth Motsch bei Geschäftsessen beobachtet hat.
Aber auch weit weniger auffällige Regelverstöße gegen die Etikette gilt es bei beruflichen Terminen zu vermeiden.
- Wer grüßt wen zuerst? (Der Jüngere den Älteren, der Herr die Dame, der beruflich niedriger Positionierte den höheren).
- Wie stelle ich jemanden stilsicher vor? (Dem nach Etikette höher positionierten Gesprächspartner wird zuerst der andere Gesprächsteilnehmer vorgestellt).
- Was kann ich tun, wenn mir der Name des Gesprächspartners entfallen ist? (Elisabeth Motsch empfiehlt ein offenes, charmantes Ansprechen der Situation).
- Welche Themen sind für den Einstieg in ein unverbindliches Gespräch, aus dem sich mehr entwickeln kann, besonders gut geeignet? (Tagesaktuelle Ereignisse, das Wetter (!), das Umfeld der Veranstaltung, bei der man sich trifft oder das Einhaken in Interessensgebiete des Gegenübers).
- Wann und wie übergebe ich stilvoll meine Visitenkarte? (Idealerweise am Beginn des Gesprächs, Schriftrichtung zum Empfänger der Karte; dieser sollte sie zumindest kurz ansehen, muss sie allerdings nicht kommentieren).
- Wie beende ich einen Small-Talk elegant? (Immer möglichst charmant ankündigen, sich keinesfalls zum „Händewaschen“ verabschieden und danach nicht mehr blicken lassen).
- Wann breite ich bei einem (Geschäfts-)Essen die Serviette auf meinen Schoß? (Erst wenn der Gastgeber sie auf seinen Schoß legt).
- Bis zu welchem Zeitpunkt ist Gelegenheit, seinen Aperitif auszutrinken, ohne unangenehm aufzufallen? (Bis die – meist alkoholischen – Getränke zur Hauptspeise gereicht werden.)
- Verstoße ich gegen die Etikette, wenn ich in einem Restaurant nach Salz und Pfeffer frage? (Nein, allerdings sollte die Speise vorher zumindest gekostet werden).
Das sind nur einige der vielen Fragen, die Stilexpertin Elisabeth Motsch in ihrem kurzweiligen Workshop mit den rund 25 Medien-Netzwerkerinnen in der Miele-Galerie in Wals besprochen hat. Praktisch erprobt konnte der stilsichere Small-Talk gleich bei einem hervorragenden 4-Gänge-Menü werden, das Petra Ummenberger mit ihrem Miele-Team zur Verfügung gestellt hat.
Gute Umgangsformen sind bei geschäftlichen Small-Talks von großem Vorteil. Einen Ratschlag legt Elisabeth Motsch den Medienfrauen dennoch ans Herz:
Es ist wichtig, niemanden wegen eines Fehltrittes gegen die Etikette „vorzuführen“. Mit menschlichem Gespür kann man sich in der passenden Runde durchaus auch einmal ruhigen Gewissens über einzelne Benimmregeln hinwegsetzen.