„Fürs Web schreibt man ganz anders als für Print“: Was Michaela Binder gleich zu Beginn ihres Workshops vorwegnahm, sollte jeder anwesenden Medienfrau im Verlauf des Abends mehr als deutlich werden. Die Expertin für Unternehmenskommunikation gab in den Räumen von Second Floor allen interessierten Mitgliedsfrauen Einblick in die Tricks und Kniffe des Webtexting: Was gilt es bei Überschriften von Webseiten zu beachten? Was ist eine Meta Description? Und worauf muss ich beim Formulieren von Texten fürs Internet generell achten?
Diese und noch viele andere Fragen griff Michaela Binder in ihrem Vortrag auf und zeigte anschaulich, wie solche Webtexte in der Praxis aussehen können. „Ganz wichtig ist: Die Webseite muss etwas tun für mich: Sie muss meine Fragen beantworten“, betonte die Expertin. Dies gelinge unter anderem dadurch, bei Firmenwebseiten beispielsweise keine endlose Selbstdarstellungen der Firma herunterzubeten („Wir über uns“) sondern sich vor dem Schreiben zu überlegen, wer die Zielgruppe dieser Firma, bzw. die Besucher der Webseite sein könnten. „Dann muss ich herausfinden, was diese Gruppe wissen möchte: Welche Fragen wollen sie beantwortet haben, welche Informationen wollen sie bekommen? Daran orientiert sich dann die inhaltliche Gestaltung des Textes“, erklärt Michaela Binder ihre persönliche Vorgehensweise.
Auch auf die enorme Bedeutung von keywords fürs Webtexting („Schlüsselworte“, die die Motivation des Lesers definieren), auf Möglichkeiten der Suchmaschinenoptimierung („Es werden immer mehr komplette Fragen und weniger einzelne Wörter gegoogelt“) und auf sprechende Links („Gelbe Gartenhandschuhe jetzt bestellen“) kam die Expertin zu sprechen.
Die rund 20 Medienfrauen verfolgten den Vortrag mit Spannung und Erstaunen: „Ich hätte nie gedacht, dass beim Webtexting auf so viele Hintergrundmechanismen geachtet werden muss“, sagte eine Teilnehmerin anschließend und stieß auf große Zustimmung.
Ein Nachbericht von Lisa-Maria Bach