Was genau ist ein Buttenweibchen*? Welch amüsante Nachricht versteckt sich auf der Rückseite des Mozart-Grabs am Friedhof St. Sebastian? Wem brachte Trakl im Königsgässchen Krapfen?
Diese und viele weitere lustige, spannende und überraschende Geschichte(l)n erzählte uns Inez Reichl bei der Stadtführung „Salzburgs Frauen” am Mittwoch, 25. April. Der Bogen wurde breit gespannt: Da wurde gesprochen über Salome Alt und ihre romantische Beziehung zum Fürsterzbischof Wolf Dietrich, die leider traurig endete. Oder Virginia Hill, die Mafia-Braut aus den USA, die im Grab Nr. 521 am Aigner Friedhof liegt. Oder Friederike von Winternitz, die sich als das „Oberhaserl” von Stefan Zweig bezeichnete. Entlang der Route durch die Altstadt kam das Gespräch auch auf Weisheiten (Wenn ein Mann in Tracht seine Stutzen nach unten geschoben hat, ist er offen für romantische Abenteuer!) und Skurriles (Paracelsus war ein Zwitter).
Inez Reichl, selbst eine starke und interessante Frau, fasste die Runde der Medienfrauen perfekt zusammen: „Ned nur schick, sondern auch gscheit” nannte sie uns – und hat uns an dem Abend um eine ganze Ecke gscheiter gemacht.
*Lösungen: Ein Buttenweibchen war eine groß gewachsene Frau, die einen langen und weiten Rock trug, unter dem die Männer ungesehen ihre Notdurft verrichten durften. Das Grab von Leopold und Constanze Mozart am Friedhof St. Sebastian hat eine kaum beachtete Rückseite: Dort steht über Georg von Nissen, bekannter dänischer Diplomat, „Gatte der Witwe Mozart”. Und Georg Trakl brachte die Krapfen zu den Prostituierten, die im Königsgässchen ihr Geld verdienten.
Text: Martina Trummer
Fotos: Martina Trummer & Tanja Gratzer