Sie liebt helles Licht, Sonneneinfall und helle Glasfronten. Weniger mag sie Linien, die sich durch Hals und Augen bohren. Auch kleinkarierte Sakkos oder mit Getränkeflaschen zugepflasterte Pressetische sind nicht ihre bevorzugten Fotomotive. Doris Wild, Geschäftsführerin der Fotoagentur Wild & Team, www.wildbild.at, brachte uns am 19.4.16 den Blick für perfekte Fotos nahe. Über 20 Medienfrauen kamen in das loftartige Atelier in die Merianstraße 38, um etwas über „Digitale Fotografie für Presse & Social Media“ zu lernen. In ihrem Workshop ließ uns die Vollblutfotografin an ihrem 20-jährigen KnowHow teilhaben.

Visuelle Kompetenz: Wenn das Bild den Text überholt …

In digitalen Zeiten und Social Media-Anforderungen hat das „Bild das Wort überholt…“. meint Profifotografin Doris Wild von www.wildbild.at. Sie war die Gastgeberin unseres Workshops „Digitale Fotografie in Presse und Social Media“. Bilder werden immer wichtiger, weil sie schnell emotionale Geschichten erzählen können. Aber wie kommt man zu Fotos, die sowohl emotional berühren als auch technisch perfekt sind?

Zutaten für ansprechende Bilder

sind unter anderem

  • gutes Licht
  • wenig Linien
  • gelungene Bild-Kompositionen
  • kompakte Bildaussagen
  • harmonische Farben und
  • ruhige Hintergründe.

Es gilt also, immer auf passende Licht-, Farb- und Hintergrundbedingungen zu achten.

Und wenn sie nicht passen, sich vielleicht fragen, wie man sie denn selbst verändern kann.

Wie ändere ich die Rahmenbedingungen?

Das geht z.B. dadurch, dass man Menschen, die vor lauter Linien im Hintergrund zerstückelt wirken, vor eine weiße „ruhige“ Mauer bittet und mit indirektem Blitz für weiches Licht von vorne sorgt. Oder indem man das Motiv einfach von einer anderen Seite betrachtet und dadurch die Perspektive verändert. Mit der „Goldenen Schnitt“-Regel ist es möglich, die zentrale Position zu vermeiden, die meist fad wirkt. Eine Bildaufteilung mit dem Motiv im linken oder rechten Drittel bringt mehr Spannung ins Bild.

Ein weiterer Tipp: Immer auf der Höhe des Motivs fotografieren. Bei Kindern oder Tieren z.B. in die Knie gehen. Bei sitzenden GesprächspartnerInnen ist es gut, sich auch hinzusetzen … Bei Events mit viel visueller „Unruhe“ im Hintergrund, mit der zu fotografierenden Person oder dem zu fotografierenden Produkt einfach ins Freie gehen. Und schon ergibt sich eine völlig andere Bildwirkung und –aussage!

Doris Wild lebt spürbar ihre Fotoleidenschaft. Vielen Dank, dass wir an Deinem mehr als 20-jährigen KnowHow teilhaben durften. Und vielen Dank auch für die Gastfreundschaft mit Brötchen, Getränken und Workshop-Unterlagen, die im Mitgliederbereich zum Download bereitstehen.

Nachbericht: Elfy Walch, www.dikomm.at

Fotos: Verena Castelpietra, (c)wildbild

Salzburg, 20.4.2016