Nachbericht zum Workshop mit Tina Baumgartner

Am 2. Dezember haben wir uns virtuell – aber keineswegs distanziert – zum Workshop mit Tina Baumgartner getroffen. Das Thema des Workshop-Abends: „Selbstführung in unsicheren Zeiten. Neue Wege, um fokussierter zu arbeiten und bewusst abzuschalten.“
Gemeinsames Ziel des Workshops war es, auf der einen Seite zu identifizieren, was uns gerade in Zeiten des Lockdowns und Home Offices stresst. Auf der anderen Seite ging es stark darum, den Blick auf uns und unsere Bedürfnisse zu lenken und mehr ins Zentrum zu rücken, was uns gerade gut tut. Mit dieser Zielsetzung hat es Tina Baumgartner geschafft, einen spannenden Mix aus Theorie und Praxis sowie Möglichkeiten zum Austausch zu bieten.

Gemeinsam im Social Distancing

Besonders spannend und gewinnbringend war der Aufbau des Workshops. So hat Tina Baumgartner Theorieinputs mit Selbsterfahrungsübungen gemischt, die verdeutlicht haben, dass es völlig normal ist, manchmal unkonzentriert, gestresst oder unfokussiert zu sein.
Beispielsweise wandern unsere Gedanken laut Studien 46 Prozent des Tages zu anderen Bereichen. Am wenigsten passiert das – gottseidank – beim Sex. Damit ist die schönste Nebensache der Welt für unsere Gedanken eine der wenigen Haupt-Sachen, bei der wir uns nicht ablenken lassen. Außerdem macht es neurologisch keinen Unterschied, ob wir einer realen Gefahr oder Stress ausgesetzt sind: Beides hat dieselben Auswirkungen auf unsere Hormone und auf unsere Gehirntätigkeit. Und in weiterer Folge auf unsere Gesundheit.

Bewusst Fokus setzen

Gewisse Umstände und Mechanismen können wir nicht ändern. Aber wir können lernen, (bewusst) damit umzugehen. Tina Baumgartner hat das gleich zu Beginn ihres Workshops mit einem Sinnbild der Welle verdeutlicht: Wellen kommen und gehen, das ist das Gesetz der Gezeiten und Gewässer. Aber wir können lernen, die Wellen einzuschätzen und mit ihnen zu schwimmen. Wir müssen nicht untergehen. Oder wie Jon Kabat-Zinn es ausdrückt: “You can’t stop the waves, but you can learn how to surf.”
Was beim Surfen der Welle helfen kann, ist das Fokus-Setzen. Im Workshop haben wir dazu verschiedene Achtsamkeits- und Meditationsübungen kennengelernt, die auch von Einsteigern immer wieder geübt werden können. Spannend war in diesem Zusammenhang beispielsweise auch die Erkenntnis, dass es Studien gibt, die besagen, dass 78 Prozent der Menschen mit anderen viel netter sind als mit sich selbst. Ein Umstand, den nicht nur die Teilnehmerinnen des Workshops versuchen sollten, zu ändern.

Text: Marion Flach