Vortrag von Michaela Wein „Empathie – eine seltene Substanz im Internet?“

Am 17. Jänner fanden sich rund 30 Medienfrauen im ICT&S Center der Uni Salzburg zum Vortrag von Michaela Wein mit dem Titel „Empathie – eine seltene Substanz im Internet?“ zusammen. Micha(ela) Wein, Geschäftsführerin der Wiener Agentur moks, die sich mit digitaler Kommunikation beschäftigt, konfrontierte die Anwesenden zuerst einmal mit zahlreichen Logos, Apps, Kanälen und Berühmtheiten aus der Online-Welt, die den meisten der anwesenden Medienfrauen wohl unbekannt waren. Begriffe und Namen wie TikTok, Twitch, Lisa und Lena, Julien Bam oder BibisBeautyPalace lösten bei vielen verständnisloses Stirnrunzeln, unwissendes Achselzucken und mitunter süffisantes Schmunzeln aus. Und genau um das ging es in dem Vortrag von Micha Wein: Darum, dass man nicht sofort abwertend und negativ auf Online-Trends reagieren sollte, sondern, dass man sich diesen Phänomenen unvoreingenommen und ernsthaft nähern sollte. Nicht umsonst hat Webvideo-Produzent Julien Bam 5 Millionen Abonnenten auf You Tube, die App BibisBeautyPalace 6,5 Millionen Insta-Follower oder Twitch 15 Millionen NutzerInnen täglich, die E-Sportlern beim Gamen zuschauen.

Denn oft fehlt uns einfach das Verständnis – oder eben anders gesagt die nötige Empathie – die nötig ist, um sich mit diesen Internet-Trends auseinanderzusetzen. Nicht zuletzt deshalb, weil es sich dabei um wirtschaftlich relevante Größen handelt, die ernst genommen und nicht belächelt oder gar beschimpft werden sollten. „Klar, man muss nicht alles mögen…“, aber, so das eindringliche Plädoyer von Micha Wein: „Seid offen! Seid positiv! Seid mutig! Seid empathisch!“ Denn es würde in den nächsten Jahre noch viel mehr Neues auf uns zukommen. Die Trends, die man laut der Online Expertin auch aus Medien- und UnternehmerInnen-Sicht im Auge behalten sollte: Podcasts, die vor allem für Medien, aber auch für Blogger und Influencer ein wichtiges Thema sind. Das Videoformat an und für sich, da es zukünftig noch intensiver genutzt werden wird als es das im Moment ohnehin schon getan wird. Storytelling in einer neuen Dimension – beispielsweise in Form von Insta-Stories. Und man sollte auch alle möglichen Messenger-Dienste beobachten, die sich von einer Nutzung für die Individualkommunikation immer mehr hin zu einem Kanal der Informationskommunikation hin entwickeln werden.

Alles in allem konnten wir an diesem Abend viel Neues an Info mit nach Hause nehmen – vor allem aber den eindringlichen Appell an uns, immer offen für Neues zu sein und zu bleiben.

Text: TANJA | TEXTET, Tanja Petritsch