Manchmal fehlen einem einfach die Worte. Wie gerne würde man auf verbale Attacken spontan und adäquat reagieren, im Beruflichen wie im Privaten. Möglichkeiten aus der Sprachlosigkeit weiß Kommunikations-Coach Michael Traindt.

Im ersten Teil der zweistündigen Veranstaltung exklusiv für die Salzburger Medienfrauen erklärte Experte Michael Traindt zunächst in der Theorie, worauf es bei Schlagfertigkeit ankommt. Vorbereitung spielt dabei eine große Rolle. Vorbereitung im Sinne von fünf wichtigen Regeln, etwa: „Kenne deine Rolle“ oder „Kenne deinen Kernwert“, also sich bewusst zu werden, warum einen eine Bemerkung überhaupt trifft. Auch zu erkennen, dass nicht alles ein verbaler Angriff sei, gehört für Michael Traint zur Schlagfertigkeit. Weil in angespannten Situationen oder unter Zeitdruck schon mal ein unbedachtes Wort fallen könne, rät der Experte abzuwägen – bevor man „heiß läuft“ -, ob sich eine Retourkutsche lohnt oder ob sie alles nur noch schlimmer machen würde. Bessere Alternativen wären: Lösungen anbieten, Einsehen zeigen, nachfragen aber nicht rechtfertigen. Denn das Schlimmste für einen Angreifer ist was? Wenn sein Angriff ins Leere läuft.

Im zweiten Teil ging es dann für die rund 40 Medienfrauen praktisch zur Sache. In kleinen, online zusammengeschalteten Arbeitsgruppen konnten sie in Rollenspielen ihre Schlagfertigkeit testen. Die kann man laut Michael Traint nämlich lernen. Aber man muss sie trainieren. Auch am Profi selbst konnten sich die Teilnehmerinnen schlagfertig ausprobieren – und machten ihre Sache ziemlich gut.

Ein wichtiger Rat, den Schlagfertigkeitstrainer Michael Traindt abschließend mit auf den Weg gab: Manchmal darf man auch einfach sprachlos sein.

Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchte und/oder an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, Michael Traindt hat ein Buch zum Thema geschrieben: Schlagfertig. Wie man Gespräche im Job meistert und Familienfeiern überlebt. Verlag: Ecowin, 2021.

Text: Kathrin Thoma-Bregar

Foto-Credit: Marisa Vranjes