Medienfrauen treffen Foodbloggerinnen  oder Wie erlesene Speisen ihren Weg ins Internet finden

Dass eine Küche nicht nur zum Kochen da ist, haben Salzburger Foodbloggerinnen Montagabend in der Miele Galerie mit vollem Einsatz gezeigt: Während die einen für ein erlesenes Menü sorgten, haben andere Infos und Bilder gesammelt und diese live ins Internet gestellt. Mehr als 30 Medienfrauen haben ihnen auf die Finger geschaut.

Es wurde auf Instagram, Facebook und Tumblr berichtet. Fotos, Zitate und Rezepte haben flott ihren Weg ins Internet gefunden. Ines Eschbacher etwa hat sich um den Facebook-Account der Medienfrauen gekümmert. Ihren Laptop hat sie neben Michaela Binder aufgebaut, die auf Tumblr publiziert hat. „Tumblr ist ein ideales Werkzeug, um ein Event medial zu inszenieren, vor allem, wenn es keinen eigenen Blog dafür gibt“, sagt sie.

Professionelle Bilder hat Günter Freund von “wildbild” beigesteuert. Er ist Fotograf und sucht Szenen, die das Geschehen auf einen Blick erklären. “Aus 80 Bildern ist das Startbild bei einem Bericht das entscheidende”, sagt er. “Sonst klickt ja keiner weiter.”

“Wissen geht durch den Magen”, sagt Gastrosoph Michael Brauer. Er war an dem Abend nicht nur für historisches Wissen rund um Essen und Genießen zuständig, er war auch hinter der Kamera zu finden und erklärte den Zuhörerinnen, wie Gerichte für Fotos am besten in Szene gesetzt werden. “Das falsche Licht ist tödlich”, erzählte der Wissenschafter, als er absichtlich überbelichtete Bilder schoss. Den Medienfrauen zeigte er, wie sie mit ein bisschen Fingerspitzengefühl zum idealen Foto von ihrer kulinarischen Kunst kommen.

Seit etwa einem Monat ist Medienfrau Michaela Schmidl in der Salzburger Foodblogging-Szene unterwegs. Sie ist auf Reportagen und Porträts spezialisiert.. “Der Austausch und eine andere Kultur kennen zu lernen waren toll. Essen ist mehr als Nahrungsaufnahme, es ist Kultur”, sagt die gebürtige Kärnterin. Über Essen redet sie generell gerne, gekocht wird daheim beinahe jeden Tag. Wenn die Küche kalt bleibt, probiert sie neue Loakle in Salzburg aus – oder sie kocht in der Arbeit. “Dann freuen sich meine Kollegen”, sagt Schmidl. Die Genüsse reichen von Kichererbsensalat über Currys bis hin zu den Kärntner Kasnudeln, ein Mitbringsel aus der Heimat.

Ein Nachbericht von Michaela Hessenberger