„Ist Innovation weiblich?“ fragen die Salzburger Medienfrauen in der online Veranstaltung vom 27. Mai 2021 die Expertinnen Gertraud Leimüller (winnovation consulting gmbh) und Hermine Meissl (Meissl Open-Air Soutions GembH).

Antworten darauf finden die Innovationsberaterin Gertraud Leimüller und die „Vollblut- Unternehmerin“ Hermine Meissl in den eigenen Biografien: Hermine Meissl wird als Tochter in eine Unternehmerfamilie im Pongau (Pfarrwerfen) geboren – heute leitet sie ein Unternehmen mit mehr als 59 (größtenteils männlichen) Mitarbeitenden. Sie ist davon überzeugt, dass Innovation immer auch mit Führung verbunden ist und dabei können Frauen in Führungspositionen einen wertvollen Beitrag leisten. „Wie man wirkliche Innovation erkennen kann, ist aber gar nicht so einfach“, räumt sie ein. Hermine Meissl warnt davor „zu verliebt“ in die eigenen Ideen zu sein. Sie selbst nützt im dichten Arbeitsalltag gerne Tools, die dabei helfen die eigenen Gedanken zu strukturieren und zu priorisieren. Zum Beispiel Check-Listen, Plus-Minus-Argumente sammeln – und sie führt auch eine Innovations-Liste von der auch gegebenenfalls Ideen gestrichen werden, zumindest vorerst, wenn die Zeit für diese Idee noch nicht reif scheint.

„Für Innovation braucht es Mut!“ ist Gertraud Leimüller überzeugt. Vor vielen Jahren kommt Gertraud Leimüller nach einem Auslandsaufenthalt in den USA zurück nach Österreich und gründet eine Innovationsagentur. Doch sind die Zeit und die Kultur in Österreich dafür schon bereit? Sie nimmt keine sichere Arbeitsanstellung auf, sondern steckt all ihre Energie in den Aufbau der Agentur, die sich mit dem Thema „Innovation“ befasst. Heute ist sie gefragte Innovationsberaterin, entwickelte OI-Strategien für Ministerien mit und schreibt eine wöchentliche Kolumne mit dem Titel „Gewagt, gewonnen“.

Ihre Top 3 – Empfehlungen sind:

  1. „Groß denken“ und das Unvorstellbare möglich machen
  2. Verbündete finden und Allianzen bilden
  3. Um Weiterempfehlung bitten bzw. andere für das eigene Vorhaben „einspannen“

Fragt man sie nach der Innovationskraft der Medienlandschaft ist sie kritisch. Es mangle an Kooperationen – auch unternehmensübergreifend – und an der Fähigkeit zur Mitarbeiterführung. Wirkliche disruptive Veränderung kommt aus den Rändern, also von außen, und nicht aus dem Herzen, aus den großen Medienhäusern des Landes, von dort, wo die Innovation ausgehen sollte.

Die Diskussion im online Abend wird von den Frauen aus dem Salzburger Medienfrauennetzwerk und aus dem European Women’s Management Development (EWMD Austria) bereichert. Auch wenn sich wenige Frauen als Innovatorinnen bezeichnen wird an diesem Netzwerkabend sichtbar, dass Innovation ein Teil des Denkens und Handelns ist. Auf die eingangs gestellte Frage „Ist Innovation weiblich?“ könnte die Antwort nach der Diskussion „JEIN“ lauten. Es liegt mitunter auch daran, wie Innovation definiert wird. Laut Gertraud Leimüller ist der Beruf der Journalistin oder der PR-Managerin jedenfalls die beste Voraussetzung um sich als Innovatorin auf den Weg zu machen – denn die Basis von allem ist schließlich Kommunikation!

 

Text: Marlene Suntinger

Foto Gertraud Leimüller: copyright @ Ian Ehm/NEWS

Foto Hermine Meissl: copyright Marco Riebler