Spätsommerlich-schönes Get-together der Salzburger Medienfrauen in Zeiten von Corona
Jo mei.
Das hätte ich auch nicht vermutet. Dass das Ausmessen meines Bewegungsradius‘ mittels meiner Armspannweite im frühkindlichen Turnen später einmal im Jahr 2020 so wertvoll sein würde. Damals ging es darum, ausreichend Platz für mich und meine energischen, aber ebenso erfolglosen Hula-Hoop-Reifenschwünge zu haben. Heute rette ich damit Leben – bzw. sorge dafür, dass vermeintlich erregende Tröpfchen und Ausdünstungen sich nicht ekstatisch im Rausch der Menschennähe vermehren.
Oh wei.
Das hätten wir uns wohl alle nicht gedacht: Dass uns die Folgen dieses Rausches, den wir zum Start in das vermaledeite Jahr 2020 hinein noch mit Sternderlspritzern, Fondue-Orgien, Küssen und exaltiertem Gejodel zelebrierten, später ganz schön beschäftigen werden.
So wandelten wir also schön restbeschwipst am Ersten des Jänners 2020 mit alkoholbeschwerten Schenkeln und Schädeln in das neue Jahr – ohne auch nur im Geringsten daran zu denken, dass uns nur drei Monate später eine Pandemie ereilen könnte.
Und so kam’s: Ruhig wurde es. Vorbei war’s mit Menschenansammlungen. Ich erzähle nichts Neues, wir waren alle dabei. War nicht lustig.
Umso schöner war es, als die Einladung zum spätsommerlichen Get-together der Salzburger Medienfrauen im Postfach landete! Ganz klar: Sofort angemeldet.
Was soll man sagen – es war fabelhaft. Die Location im Kavalierhaus Klessheim war pittoresk in güldenes Spätsommerlicht getunkt. Das Nibbeln an den Getränken machte wieder mehr Sinn und Spaß und sie schmeckten in Gesellschaft eindeutig besser als im virtuellen Partyraum. Die Gäste waren (wie üblich für SMF-Treffen) bunt gemischt, charmant, eloquent, tiefsinnig, humorvoll, inspirierend und die Stimmung war top.
Kurz: Nach der Corona-Event-Dürre war es einfach schön, viele der Medienfrauen nach Monaten wieder in persona zu Xicht zu bekommen und sich – mit Mund-Nasen-Schutz und/oder im 1,5-Meter-Abstand – auszutauschen.
Es geht together was together gehoert
Was autocorrect verbindet, soll der Mensch nicht trennen! Wenn autocorr. also aus „Get-together“ ein zum Thema derart passendes „Geht together“ macht, dann muss das von höheren Rechnerkräften so gewollt sein. Darauf ein RAMen!
Zentrales Thema des Abends war nämlich, dass together geht was together gehoert. Und wie bei diesem Beinahnagramm, ist es auch im Leben manchmal so, dass einem einfach ein „T“ abgeht. Ein T wie Team oder ein T wie Tandems, wie sie das Mentoringprogramm der Salzburger Medienfrauen jährlich erfolgreich hervorbringt.
Um diese Verbindungen drehte sich auch das abendgestaltende Podiumsgespräch. Moderiert von Marlene Suntinger berichteten Mentoringprogramm-Alumni von ihren Erfahrungen aus der Zeit, in der sie als Mentee oder als Mentorin gut ein Jahr lang gemeinsam mit ihrer Tandempartnerin einen Prozess der Entwicklung, der Förderung und Unterstützung durchlebten. Zur beruflichen, fachlichen und persönlichen Begleitung – von Medienfrau zu Medienfrau. Ehrlich, empathisch, erkenntnisorientiert.
Für mich selbst, als eine Absolventin des überaus deliziösen Jahrgangs 2017, war es schön, mit den Medienfrauen und Mit-Mentoring-Teilnehmerinnen Erinnerungen Revue passieren zu lassen. Es war berührend zu erfahren, dass die zehn Monate des Mentorings von den vielen bisherigen Teilnehmerinnen gleichermaßen als eine Zeit des puren, starken Zusammenhalts unter den Medienfrauen empfunden wurden. Ich kann es nur wärmstens empfehlen und wünsche allen künftigen Teilnehmerinnen alles Gute auf diesem ihrem Weg. Er fördert oft unverhofft Erstaunliches zutage!
Ich bedanke mich stellvertretend für alle Mentee aus vollstem Herzen beim Organisationsteam und Vorstand für die großartige Arbeit und bei den Mentorinnen für ihre Unterstützung auf dem Weg zum beruflichen Selbst.
Es war ein sehr schöner Abend – danke!
Text: Andrea Möller
Fotos: evatrifft